05. Dez. 2015

Heute waren wir mit den Kindern unserer TB-Station im Science City, einem Lehr- und Vergnügungscenter, nach deutschen Verhältnissen etwas verstaubt und nicht bei allen Attraktionen funktionsfähig. Die Kinder, die sonst nicht zu sowas hin(ein)kämen, hat’s trotzdem Spaß gemacht. Allerdings haben wir für Hin- und Rückweg mehr als drei Stunden gebraucht mit Warten und den üblichen Staus, wobei die indischen Kinder dabei erstaunlich ruhig blieben.

2015-12-05_bild202015-12-05_bild21ZUM BESSEREN VERSTÄNDNIS UNSERER ARBEIT MÖCHTE ICH EIN PROBLEM ANSPRECHEN.

Die Arbeit, die die ÄrzteInnen aus Deutschland hier leisten, ist nur ein Teil des Kalkutta-Projektes – unentgeldlich: das ist die Voraussetzung, warum man unsere Arbeit hier überhaupt duldet.

Diese Ärmsten-Versorgung muss von den GERMAN DOCTORS aber auch strukturiert und organisiert werden, in Deutschland und hier vor Ort: die Krankenschwestern für die Übersetzung, Impfen, Verbände, Patientenregistratur, Fahrer und Springer (die die Patienten ins Krankenhaus begleiten müssen, damit sie dort – weil sie kein Geld haben – überhaupt angesehen und aufgenommen werden), die Hauswirtschaft (Essen, Waschen, Putzen usw.) sind regelmäßig bezahlt und versichert(!) .

Den wesentlichen Teil aber machen die Behandlungskosten der mittellosen Patienten aus. Die Medikamente von der streng begrenzten Arzneimittelliste, die wir den Patienten abgezählt mitgeben, aber auch die nicht gelisteten, aber erforderlichen Mittel müssen eingekauft werden, wie auch die Verbandmittel.

Den größeren Batzen machen die Kosten für die privaten ambulanten (OPD = Out-Patient-Departement) und erst recht die stationären Behandlungen aus, die qualitativ zT. nur in privaten Kliniken angeboten werden.

Gerade diese letzteren können nur veranlasst werden, wenn genügend Gelder vorhanden ist. Das heißt im Umkehrschluss, wenn kein Geld (mehr) zur Verfügung steht, können Patienten auch mit aussichtsreicher Prognose nicht behandelt werden.

Es gibt mehr Ärztinnen und Ärzte, die in einen Projekteinsatz gehen könnten, als Mittel, um die dort vorgefundenen Patienten auch zu behandeln.

DIE RÜCKSCHLÜSSE DARAUS KÖNNT IHR SELBER ZIEHEN !

2015-12-05_bild22