Heute habe ich den Tag zum Bummeln durch Howrah genutzt. Evelyn ist angekommen, Gynäkologin und in Indien erfahrene German Doctorin.
Gestern haben wir die brickfields besucht: unsere Mitarbeiterinnen zum Impfprogramm und wir zum Besichtigen. Dies sind die Ziegeleien entlang des Hooglieflusses (Schwemmland). Das ist Saisonarbeit (nur November bis März) von Wanderarbeitern und ihren Familien einschließlich kleinen Kindern aus ärmeren Bundesstaaten:
den Lehm aus dem Boden holen und aufschütten,
mischen und zu den Formern fahren (ich hab’ versucht eine solche Schubkarre zu schieben: irre schwer und dabei unstabil)
mit Modeln zu Ziegel formen, trocknen und stapeln (für 1000 Ziegel gibt’s ca. 7 €, schafft man am Tag nur zu zweit, und muss auch für das arbeitslose Halbjahr reichen),
die ‘green bricks’ im Laufschritt auf dem Kopf in den Ringofen hinein und nach dem Brennen wieder heraustragen (ich hatte mit vier Ziegeln schon Probleme; die Mädchen tragen zehn auf dem Kopf, für weniger gibts weniger Geld).
Bei den Gewichten eine Knochenarbeit für die kleinwüchsigen Menschen, besonders für die Frauen/Schwangeren.
Dabei waren wir in einer der sozialeren Ziegeleien. Diese stellt Wohnhütten (ca. 4 qm für 5 (2+3) Personen)
einen Schuppen für Schulunterricht
und anschließend für das Impfprogramm zur Verfügung. Als Dankeschön bekommen die Kinder ein Plätzchen, Vitamin- und Eisensaft, Entwurmungs- und Zinktabletten.
Daneben lag eine kleinere Ziegelei: malerisch, aber primitiver.