In dieser Woche hatten wir einen interessanten Besuch aus Deutschland, bei dem wir auch ein bisschen Einblick in die Arbeitsweise einer humanitären Organisation wie den German Doctors bekamen. Ein Bereich, ohne den solche Projekte überhaupt gar nicht erst laufen, ist das Fundraising. Jürgen, der schon über 40 Jahre Fundraising für über 100 Organisationen im In- und Ausland betrieben hat, kam mit einer Großspenderin, um die Orte, für die sie seit Jahren erhebliche Beträge aus einer Erbschaft spendet, in Augenschein zu nehmen.
Organisationen wie unsere können ohne die regelmäßigen Spender und insbesondere die regelmäßigen Großspender überhaupt keine solide Finanzplanung aufstellen. Besonders bei langlaufenden Projekten muss sichergestellt sein, dass diese auch über die Planzeit finanziell durchgehalten werden können.
Auf der einen Seite interessant, dass Fundraiser ein eigener Beruf ist. Auf deren professionelle Arbeitsweise, die auch international vernetzt sind, sind die Organisationen angewiesen. Auf der anderen Seite gibt es ebenso Netzwerke von Erbinnen und Erben, die als Großspender tätig werden. In diesem Fall eine Kollegin, die die Erträge aus einem großen Firmenerbe nicht verprasst, sondern das “Geschenk, wofür sie keinen Finger krumm gemacht hat”, für humanitäre Projekte weitergibt.
Immer, wenn über Geld in und für Projekte gesprochen wird, taucht auch das Thema Korruption auf. Alle solche Projekte, die aus dem Ausland tätig werden, brauchen für ihre Arbeit die Kooperation mit einer einheimischen Organisation. Und da hapert es nicht selten, wie ich es auch schon bei meinem ersten Einsatz erfahren habe: unsere Partner(!)organisation hatte das Geld, mit dem der Medikamentenlieferant bezahlt werden sollte, einfach eingesteckt. Solche Vorkommnisse haben schon bei etlichen Projekten, auch bei uns, zur Einstellung geführt. Die Finanzkontrolle ist daher ein höchst sensibler, wichtiger Bereich, auch wieder im Hinblick auf das Vertrauen der Spender. Jürgen, der so ‘nebenbei’ gerade ein Schulprojekt “Jeder zählt” in Südafrika aufstellt, und Caro sind – ich glaube zufrieden – schon wieder auf dem Weg nach Hause.
Morgen ist schon eine Woche rum und mein Kampf mit der EDV geht weiter – aber ich bin hoffnungsvoll.